Gesundheitsministerin

Katharina Focke mit 93 Jahren verstorben

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Berlin -

Die frühere Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Dr. Katharina Focke, ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Die SPD-Politikerin gehörte der Bundesregierung von 1972 bis 1976 an. In ihre Amtszeit fielen die Reform des Familienrechts und die Einführung des Kindergeldes auch für das erste Kind. Gesundheitsförderung und Nichtraucherschutz waren für sie wichtige Anliegen.

Focke gehörte dem zweiten Kabinett von Bundeskanzler Willy Brandt und dem ersten Kabinett von Bundeskanzler Helmut Schmidt an. Von 1969 bis 1972 war sie zunächst Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeskanzleramt. Nach der Bundestagswahl 1972 wurde sie Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit in der von Bundeskanzler Willy Brandt geführten zweiten SPD/FDP–Regierung berufen. Dieses Amt behielt sie zunächst auch unter Bundeskanzler Helmut Schmidt, schied aber nach der Bundestagswahl 1976 aus der Bundesregierung aus.

Katharina Focke trat der SPD 1964 bei. Von 1966 bis 1969 gehörte sie dem NRW-Landtag an. Von 1969 bis 1980 war sie Mitglied des Bundestages als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Köln II. Von 1979 bis 1989 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments.

Focke war die Tochter des Publizisten und Europapolitikers Ernst Friedländer und der Ärztin Franziska Schulz. Sie absolvierte ein Studium der Nationalökonomie an der Universität Zürich und ein Lehramtsstudium für Deutsch, Geschichte und Englisch an der Uni Hamburg. Später studierte sie Politische Wissenschaft in Oklahoma, USA.

„Ich bedaure den Tod meiner Amtsvorgängerin Dr. Katharina Focke zutiefst und spreche ihrer Familie mein aufrichtiges Beileid aus. Schon früh hat Katharina Focke die Bedeutung der Prävention in der Gesundheitspolitik erkannt und zum Beispiel die Trimm-Dich-Bewegung unterstützt. Ihr Einsatz für einen gesunden Lebensstil ist uns heute noch ein Vorbild“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).

Für Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) gehört Focke „seit den 60er Jahren zu den herausragenden Persönlichkeiten des politischen Geschehens“. Als Bundesfamilienministerin habe sie sich 1972 bis 1976 für die Familien im Land eingesetzt.

Schwesig: „Sie war die Architektin der großen Ehe- und Familienrechtsreform, die 1976 unter anderem dafür sorgte, dass künftig Männer und Frauen in der Familie gleichberechtigt sind. Mit Katharina Focke verlieren wir eine überzeugte Kämpferin für die Rechte der Frauen und eine große Europäerin.“

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