Die CDU will eine gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder. Die Bundesregierung soll demnach Pflichtimpfungen unter anderem gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken einführen. Die Delegierten des Bundesparteitags in Karlsruhe sprachen sich mit knapper Mehrheit für einen entsprechenden Antrag der Jungen Union aus.
„Wir begrüßen das sehr und fordern die Impfpflicht schon lange“, sagte Dr. Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bislang kann in Deutschland jeder selbst entscheiden, ob er sich oder seine Kinder schützen lässt.
Eine heftige Debatte um die Einführung der Impfpflicht in Deutschland war in diesem Jahr nach einer Masern-Epidemie in Berlin entbrannt. Betroffen waren vor allem Menschen ohne Impfschutz. Ein vorerkranktes Kleinkind starb infolge der Masern. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) führte daraufhin eine verpflichtende Impfberatung ein. Kritiker wie der BVKJ hatten diese Maßnahme als zu lax bezeichnet.
Ein Nationaler Aktionsplan sieht vor, Masern und Röteln bis 2020 in Deutschland dauerhaft zu eliminieren. Gröhe rief wiederholt Ärzte, Kitas, Schulen und Eltern zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf, um die Impflücken zu schließen.
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