Pharmakonzerne

Tauschgeschäft der Pharma-Giganten

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Berlin -

Novartis stellt sich per Tauschgeschäft neu auf. Der schweizerische Pharmakonzern verkauft seine Impfstoffsparte an GlaxoSmithKline (GSK) und bekommt dafür die Krebsmedikamente des britischen Pharmakonzerns. Außerdem bringen die beiden Hersteller ihre OTC-Marken in ein Gemeinschaftsunternehmen ein. Den Bereich Tiergesundheit wiederum erwirbt Lilly von Novartis.

Insgesamt 16 Milliarden US-Dollar zahlt Novartis für die Krebsmedikamente von GSK: 14,5 Milliarden Dollar gibt es sofort, den Rest beim Erreichen bestimmter Meilensteine. Außerdem kann Novartis später die Rechte an der Pipeline des britischen Konzerns übernehmen.

GSK wiederum zahlt für die Novartis-Impfstoffe 7,1 Milliarden Dollar plus Umsatzbeteiligung. Für die Grippeimpfstoffe muss Novartis einen eigenen Käufer finden. Der schweizerische Konzern hatte zuletzt wenig Glück mit diesem Bereich gehabt und vor Ostern vollmundig den Ausstieg aus den Rabattverträgen der AOK Baden-Württemberg angekündigt.

Sein OTC-Geschäft bringt Novartis in ein Joint Venture mit GSK ein. An dem neuen Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar werden die Schweizer zunächst 36,5 Prozent der Anteile halten und können sich zu vereinbarten Konditionen vollständig zurückziehen. Seine Veterinärpräparate stößt Novartis schließlich für rund 5,4 Milliarden Dollar an Lilly ab, inklusive neun Fabriken und sechs Forschungszentren. Für den Bereich hatten die Schweizer seit längerem einen Käufer gesucht.

Mit den Tauschgeschäften baut Novartis seine Stärken aus: Bezogen auf den Konzernumsatz von 57,9 Milliarden Dollar machen die Bereiche Consumer Care, Impfstoffe und Tiergesundheit nur kleinere Anteile aus. Auf das OTC-Geschäft entfallen 2,9 Milliarden Dollar, auf die Impfstoffe 2,0 Milliarden Dollar und auf Tierarzneimittel 1,1 Milliarden Dollar.

Wesentlich größer sind die Bereiche Pharma (32,2 Milliarden Dollar), Ophthalmologika (10,5 Milliarden Dollar) und Generika (9,2 Milliarden Dollar). Sein Geschäft mit Diagnostika für Bluttransfusionen hatte Novartis Ende vergangenen Jahres für rund 1,7 Milliarden US-Dollar an das spanische Unternehmen Grifols verkauft.

Auch bei GSK führt der Deal zu einer Portfolio-Bereinigung: Vom Konzernumsatz von 41,6 Milliarden Dollar entfallen zwei Drittel auf Rx-Medikamente (31,2 Milliarden Dollar). Dabei machen Arzneimittel gegen Atemwegserkrankungen mit 11,8 Milliarden Dollar den größten Anteil aus, gefolgt von Impfstoffen mit 5,4 Milliarden Dollar. Onkologika wie Votrient, Tyverb/Tykerb, Promacta und Arzerra fallen mit 1,5 Milliarden Dollar vergleichsweise wenig ins Gewicht.

Lilly wiederum steigt zum weltweit zweitgrößten Anbieter von Veterinärpräparaten auf: Zu den 2,2 Milliarden Dollar, die der Konzern unter dem Namen Elanco bereits macht, kommen Erlöse von 1,1 Milliarden Dollar. Die von Pfizer abgespaltene und an die Börse gebrachte Veterinärsparte Zoetis kommt auf 4,6 Milliarden Dollar.

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