Dermatika

Leo kauft Alfason

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Berlin -

Der dänische Pharmahersteller Leo Pharma hat das dermatologische Geschäft von Astellas übernommen. Die Japaner haben den Bereich für rund 675 Millionen Euro verkauft. Bei der Übernahme handelt es sich um den größten Zukauf in der Geschichte von Leo Pharma.

Leo hat das komplette Sortiment von verschreibungs- und apothekenpflichtigen Dermatika übernommen. Darunter sind die Rx-Arzneimittel Protopic (Tacrolimus), Locoid (Hydrocortison) und Zineryt (Erythromycin). Zum rezeptfreien Sortiment gehört etwa die hierzulande erhältliche Hautcreme Alfason.

Die Übernahme muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Der Verkauf soll im ersten Quartal 2016 abgeschlossen sein. Fabriken wurden nicht übernommen. Leo erwartet, dass der Umsatz im Anschluss um ein Fünftel steigen wird. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen rund 7,9 Milliarden Dänische Kronen (umgerechnet rund 1 Milliarde Euro). In Deutschland werden rund 60 Millionen Euro erwirtschaftet, die Reimporte summieren sich noch einmal auf die Hälfte.

Das Unternehmen geht auf die Kopenhagener Leo-Apotheke zurück, die 1908 von den Pharmazeuten August Kongsted und Anton Antons gekauft worden war. Daraus entwickelten sie eine Fabrik. Das erste Produkt war das Schmerzmittel Albyl. Bereits 1914 expandierte Leo Pharma nach Schweden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Firma außerhalb der USA und Großbritanniens der erste Hersteller, der Penicillin produzierte.

Das Unternehmen mit Sitz in Ballerup war 75 Jahre lang in Familienbesitz, bevor es 1984 unter der Regie von Kongsteds Tochter Gertrud und ihrem Mann Dr. Knud Abilgaard in das Eigentum der privaten Leo-Stiftung überging. Der Hersteller ist in den vergangenen Jahren vor allem durch Zukäufe gewachsen und will an dieser Strategie festhalten.

Astellas ist heute auf Transplantation, Urologie und Pneumologie spezialisiert. Der Jahresumsatz liegt in Deutschland mit rund 400 Mitarbeitern bei rund 220 Millionen Euro. Zu den Umsatzbringern gehören die Immunsuppressiva Prograf, Advagraf und Modigraf (Tacrolimus) und die Urologika Omnic Ocas (Tamsulosin), Vesikur (Solifenacin) und Eligard (Leuprorelinacetat). Im vergangenen Jahr wurde Klinge Pharma verkauft.Die Marken Venostasin, Alfason, Arctuvan, Doctan, Phosphalugel, Vomex und Vertigo-Vomex gingen an die Strüngmann-Familie.

Weltweit erwirtschaftet der japanische Konzern einen Umsatz von rund 10,4 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden Euro). Das Unternehmen war 2005 aus der Fusion der japanischen Hersteller Yamanouchi Seiyaku und Fujisawa Yakuhin Kōgyō hervorgegangen.

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