Diätpulver

Öko-Test: Kein Verlass auf Apotheken

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Berlin -

Öko-Test hat für die aktuelle Ausgabe Diätpulver untersucht. Insgesamt wurden 16 Produkte aus Apotheken, Drogerien und Internetshops getestet. Das Urteil ist hart: Zwölf Pulver sind „ungenügend“. Das sei ein „skandalös schlechtes Ergebnis“, so die Tester. Die beste Bewertung erzielte Queisser mit seinem Doppelherz Aktiv Diät Shake.

Öko-Test hat Diäten im aktuellen Magazin ein Spezial gewidmet. Die Mehrheit der getesteten Diätpulver fallen durch. Die Tester monieren nicht nur Aromen, fragwürdige Versprechen und Inhaltsstoffe, sondern kritisieren einzelne Produkte auch für fehlende Angaben wie etwa einen Arzthinweis.

Doppelherz ist mit dem seinem Diätpulver Testsieger, erhielt aber auch nur „ausreichend“. Das Produkt könne noch am ehesten als Einstieg in eine energiereduzierte gesunde Mischkost probiert werden, so die Tester. Abzüge gab es etwa, weil laut Öko-Test die Steigerung der körperlichen Aktivität nicht genau genug erklärt wurde. Außerdem wurden Vanillearoma und das Süßungsmittel Steviolglycosid als bedenklich gewertet.

Almased entspreche bezüglich der Nährstoffzusammensetzung der Diätverordnung nur überwiegend, so die Tester. Ein deutlicher Hinweis auf eine dauerhafte Ernährungsumstellung fehle komplett. Bezüglich der Produkteigenschaften erhielt die Vitalkost der gleichnamigen Firma aus Bienenbüttel ebenfalls die schlechteste Bewertung. Außerdem fanden die Tester erhöhte Mengen Chlorat. Diese Chemikalie könne die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse blockieren. Sie wurde auch in den Produkten von dm, Modifast (OTC Siebenhandl) und Aktivkost (Multaben) entdeckt.

Laut Almased steht die Qualität des Diätpulvers außer Frage: Das Produkt sei über mehr als 16 Jahre von zahlreichen, unabhängigen und renommierten Instituten und Kliniken im In- und Ausland mit mehreren 100 Personen getestet worden, sagt eine Sprecherin. „Es wurden keinerlei schädliche Nebenwirkungen beobachtet. Es wurde vielmehr beobachtet, dass das verlorene Gewicht auch über längere Zeit gehalten werden konnte und dass Almased bei einer Ernährungsumstellung sehr hilfreich ist.“

Zudem seien alle gesetzlichen Empfehlungen und Grenzwerte eingehalten worden, sagt die Sprecherin. „Sehr ärgerlich ist außerdem, dass Ökotest in einem Atemzug die (Beratungs-) Qualität in Apotheken angegriffen hat. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Apotheke der Ort der kompetenten begleitenden Ernährungsberatung ist.“

Lob gab es jedoch auch für Almased. Die Firma biete viele Zusatzinformationen an. Vorbildliche Angaben etwa zum Thema Bewegung gab es auch bei Yokebe (Omega) und der Rossmann-Eigenmarke, so die Tester. Dennoch fielen auch diese Produkte durch den Test; ein „Mangelhaft“ ging an die hauseigenen Produkte von Rossmann und dm sowie an Optifast Home Drink von Nestlé.

Öko-Test kritisiert in dem Bericht auch Apotheken. Sie seien „kein Garant für den Kauf hochwertiger Formuladiäten“. Dort würden etwa Produkte wie Xlim Aktiv (Biomo) und Almased abgegeben, die schlecht abgeschnitten hätten. Biomo wies die Kritik zurück: „Wir haben ein gutes Produkt“, sagt ein Sprecher.

Dass fehlende Angaben zu Abwertung führten, die jedoch gesetzlich gar nicht vorgeschrieben seien, sei ärgerlich. Xlim Aktiv werde bewusst in Apotheken verkauft, da dort im Gegensatz zur Drogerie fachlich beraten werden. Außerdem gebe es 20 Ernährungsberaterinnen, die an Aktionstagen in Apotheken Endverbrauchern das Produkt erklärten.

Laut Öko-Test standen bei der Bewertung die Zusammensetzung und Anwendungshinweise der Produkte im Vordergrund. Ein Pulver, das die gesetzlichen Nährstoffvorgaben deutlich unterschreite, könne bestenfalls mit „mangelhaft“ abschneiden. Außerdem forderten die Tester, dass der Arzthinweis eine Pflichtangabe auf der Verpackung sein müsse. Auch auf Kontraindikationen sollte hingewiesen werden.

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