Aus für Innéov

2013 erzielte Innéov einen Umsatz von 52 Millionen Euro, auf Deutschland entfällt rund ein Viertel davon. Unter der Marke werden zehn Produkte für Haut, Haare und zum Abnehmen angeboten. Erst vor einem Jahr hatte Innéov einen eigenen fünfköpfigen Außendienst in die Apotheken geschickt; zuvor hatten die rund 30 L'Oréal-Mitarbeiter die Marke mit angeboten.

Innéov wurde 2002 gegründet. Die Marke wurde zunächst in Frankreich eingeführt; zwei Jahre später kamen die Produkte in Deutschland auf den Markt. Die Zusammenarbeit von L'Oréal und Nestlé kam nicht von ungefähr: Der weltgrößte Lebensmittelkonzern ist als Aktionär seit 1974 an L'Oréal beteiligt.

Allerdings ist auch das Aus für Innéov im Gesamtkontext zu betrachten: Anfang des Jahres hatte Nestlé seine Anteile am weltgrößten Kosmetikhersteller von 29,4 auf rund 23 Prozent reduziert. Im Gegenzug hatten die Franzosen nicht nur einen Betrag von 3,4 Milliarden Euro in bar gezahlt, sondern auch ihre Beteiligung an dem 1981 gegründeten Joint Venture Galderma an die Schweizer abgegeben.

Nach der Trennung wollen die beiden ehemaligen Innéov-Partner „den Nutzen der Forschung und des geistigen Eigentums sowie die erreichten Entwicklungen behalten, die potenziell in ihren jeweiligen Arbeitsgebieten genutzt werden können“.

Die beiden Konzerne verpflichten sich, alle Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb ihrer Unternehmen für alle Mitarbeiter von Innéov zu prüfen. Dieses Vorhaben wird den Arbeitnehmervertretern entsprechend der nationalen Regelungen des jeweils betroffenen Landes zur Information beziehungsweise Beratung vorgelegt.

Innéov war in Deutschland bis vor kurzem am Produktionsstandort von L'Oréal in Karlsruhe angesiedelt, seit einigen Monaten ist die Firma am Stammsitz des Kosmetikkonzerns in Düsseldorf zu Hause. Geschäftsführerin ist Heike Panella, die bei L'Oréal das Apothekengeschäft mit Marken wie Vichy, Roche-Posay, Skinceuticals und Roger&Gallet verantwortet.