Nacht- und Notdienstfonds

Verzögerungen bei Notdienstpauschale

, Uhr
Berlin -

Für die Auszahlung der ersten Notdienstpauschale vor Weihnachten wird es eng: Frühstens am 19. Dezember kann der Deutsche Apothekerverband (DAV) in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) die konkrete Höhe der Pauschale festlegen. Da es sich bei der Berechnung um einen formalen Akt handelt, müssen zunächst die Zahlungsfristen der Apotheker abgewartet werden. Wenn alles wie geplant läuft, wird die erste Pauschale 213 Euro pro Notdienst betragen.

Nach der ursprünglichen Planung sollten die Auszahlungsbeschiede am 16. Dezember an die Apotheken geschickt werden. Zur Verzögerung haben vor allem jene Apotheken beigetragen, die ihre Daten spät oder fehlerhaft an den Fonds gemeldet hatten. Bei rund 800 Apotheken wurde die Anzahl der an Selbstzahler abgegebenen Rx-Arzneimittel vom Fonds geschätzt, weil die Selbsterklärung verspätet eingetroffen oder offensichtlich falsch war.

In diesen Fällen hat der Notdienstfonds eine Schätzung anhand der mit den Kassen abgerechneten Rx-Medikamente vorgenommen. Für diesen Aufwand wurde den betroffenen Apotheken eine Gebühr von 46 Euro in Rechnung gestellt.

Die angemahnten Apotheker haben eine Zahlungsfrist bis zum 19. Dezember. Gelder, die später eintreffen, werden nicht mehr berücksichtigt. Zahlen alle Apotheker pünktlich, wird die Pauschale nach Berechnungen den Notdienstfonds 213 Euro betragen.

Ganz exakt kann Pauschale erst berechnet werden, wenn die tatsächlich im Fonds enthaltene Summe feststeht. Die Berechnung ist dann relativ simpel: Pro abgebenem Rx-Arzneimittel fließen 16 Cent in den Fonds. Die Summe wird durch die Anzahl der Volldienste geteilt und pro Notdienst als Pauschale ausgezahlt.

Bei der Meldung der Rx-Packungen auf Privatrezepten muss sich das System offenbar noch einspielen: Mehr als 10.000 Selbsterklärungen mussten beim Notdienstfonds nach eigenen Angaben händisch eingepflegt werden. Künftig sollen möglichst alle Apotheken über ihre Rechenzentren melden. Die Überweisung der Beträge an den Fonds erfolgt ohnehin über die Abrechnungsstellen.

Trotz der Verzögerungen sieht sich der Notdienstfonds im Zeitplan: „Unser Ziel ist es dennoch die Auszahlung der Notdienstpauschale fristgerecht in diesem Jahr umzusetzen, so Geschäftsführer Rainer Gurski.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Unterschied Versorgung und Handel
Heiligabend-Notdienst: Apotheker schreibt Jauch
10 Prozent auch nachmittags
Heiligabend: Jeder Fünfte arbeitet
Mehr aus Ressort
Mit 71 weiter in der Apotheke
„Mein Leben mit der Insolvenz“

APOTHEKE ADHOC Debatte